Planet Terror Filmreview

Dakota und William sind ein Ärztepärchen, die eine Nachtschicht zusammen machen. Beide staunen dann nicht schlecht, als viele Patienten auftauchen, die mysteriöse Verletzungen haben. Auch die Go-Go Tänzerin Cherry befindet sich gemeinsam mit dem Ex-Freund Wray unter diesen Verletzten. Beide haben schwere Blessuren und Cherry wurde auf offener Straße bei einem Überfall sogar ein Bein abgerissen. Die Nachtschicht ist ein wahrer Albtraum, denn die Bürger der Stadt haben alle einen verdächtig ausdruckslosen Blick und viele haben entstellte Brandwunden. Zwar haben Wray und Cherry schwere Blessuren, doch sie erholen sich relativ rasch. Durch eine Seuche werden die anderen Verletzten zu blutrünstigen Zombies, die Sickos genannt werden. Wray und Cherry greifen dann gemeinsam mit weiteren Überlegenden zu den Waffen und sie wollen dem Unheil Einhalt gebieten.

Die Hommage an das Grind House wurde als Double Feature in den USA angelegt. Von Robert Rodriguez wird die Hommage international abgeschlossen. Death Proof – Todsicher von Tarantino ist im Gegensatz zu Planet Terror etwas massentauglicher. Der Regisseur von Sin City präsentiert bei Planet Terror während der gesamten Filmlänge und äußerst konsequent das echte Grind House Feeling mit jeder Menge Spaß, harten Schnitten und viel Blut.

Innerhalb von Europa ist Grind House eher Wenigen ein Begriff und aus diesem Grund wurden international zwei Filme aus der geplanten Doppel-Hymne an den Kinokult gemacht. Dem Kinopublikum wurden die beiden Filme ein einer längeren Fassung präsentiert und der Verleih bezeichnet dies marketingwirksam als Dircector´s Cut. Der Film von Robert Rodriguez läuft zuerst in den USA und erst einige Wochen nach Death Proof – Todsicher in Deutschland. Den Fans wird auch hier wieder gezeigt, was in Robert Rodriguez steckt. Ein wahres Horror-Feeling wird mit hohem Aufwand präsentiert und das Ganze mit vielen Slapstick-Einlagen.

Die „Wir retten die Welt-Truppe“ wird in unterschiedlichen Handlungssträngen eingeführt, welche im Laufe des Film einer Horde von Zombies das Handwerk legen soll. Gesehen wird ein verfeindetes Ehe- und Bruderpaar, sowie auch die Babysitter Zwillinge, Cherry Darling und viele weitere Personen, die gegen viele Untote mit vielen Waffen antreten. Es geht um Leben und Tod und bei der sehr blutigen und harten Schlacht fliegen die Körperteile nur so durch die Gegend.

Die bezaubernde Rose McGowand könnte bei den beiden Grind House-Filmen als Verbindungsglied betrachtet werden, die in Planet Terror als Cherry Darling und als Pam in Death Proof – Todsicher als Hauptrolle immer eine gute Figur macht. Allerdings zeigt nicht nur sie, sondern die ganze Cast beste Trash-Laune. Zum Teil ist die Cast namenhaft und in manchen Szenen auf der Leinwand wird deutlich der Spaß präsentiert, der beim Dreh vorhanden gewesen sein muss.

Im Vergleich zu dem echten Horror-Trash von den 60ern und 70ern ist der Film von Rodriguez natürlich technisch viel weiter. Der Regisseur legte dennoch großen Wert auf den authentischen Eindruck. Gezeigt werden zum Teil mit Streifen durchzogene und verwaschene Bilder. Planet Terror hält diese konsequente Vorgehensweise während der gesamten Laufzeit bei und dies ist ein Gegensatz zu Death Proof – Todsicher. Das Publikum im Kino kann damit Blutströme bewundern, die wunderbar choreographiert sind. Für den Trash-Fan bieten diese Blutströme zusammen mit den fliegenden Körperresten und –fetzen ein wahres Feuerwerk.

In Deutschland startete der Grind-House-Film als Zweiter nach Death Proof – Todsicher und er zeigt sich hart und äußert dreckig, dafür allerdings umso konsequenter. Wer die guten alten Trash-Movies liebt, für den stellt Planet Terror mit Sicherheit die perfekte Wahl dar. Abgesehen von den guten Effekten und der Menge Blut gibt es auch noch eine gehörige Portion Spaß mit dazu geliefert. Wohl auch der Verleih bezweifelt allerdings, dass damit der Mainstream erreicht wird. Der Tausch von der Reihenfolge der Filme sollte wohl darauf abzielen, dass man mit dem Tarantino-Film bereits für den Rodriguez-Film die Zielgruppe vorbereitet, damit an der Kinokasse nicht ganz versagt wird.

Am Ende muss gesagt werden, dass Planet Terror der unterhaltsamere und Death Proof der künstlerisch ambitioniertere Film ist. Auf ihre ganz eigene Art und Weise sind beide Filme wunderbar. Robert Rodriguez präsentiert ein sehr unterhaltsames Spektakel, das Fans Freudentränen in die Augen treibt. Es gibt Spaß, überdrehte Action und halbnackte Frauen. Planet Terror ist insgesamt eher Actionfilm, als Zombiefilm. Es gibt herrlich überzogene Schießereien, Explosionen und großkalibrige Waffen.