Night of the Dead Filmreview

Der Film „Night of the Dead“ aus dem Jahr 2006 erinnert stark an „Re-Animator“: Scheintote, Halbtote und Tote bekommen von einem Arzt ein Serum verabreicht, dass die Leichen reanimiert. Doch diese werden nicht wieder zu den Menschen, die sie waren, sondern werden zu fleischrünstigen Monstern. Die von dem Macher Eric Forsberg entwickelte Story ist wenig überzeugend, doch Night of the Dead überzeugt Genrefans durch viel Blut und Splatterelemente.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Arzt Dr. Schreklich. Dieser hat vor einem Jahr seine Tochter und seine Frau bei einem Unfall verloren und hat fortan versucht, beide wieder zum Leben zu erwecken. Dies gelingt ihm auch. Doch da das Serum nicht ganz ausgereift ist, mutieren beide zu Zombies. Aus diesem Grund leben Frau und Tochter des Arztes in seiner Privatklinik hinter verriegelten Türen, wo sie mit menschlichen Innereien und Blut versorgt werden. Als der Neffe des Arztes und seine schwangere Freundin sich in der Klinik aufhalten, erfahren sie von den geheimen Experimenten des Dr. Schreklich. Zu diesem Zeitpunkt ist die Zombie-Epidemie bereits ausgebrochen.

Der Funke zwischen Film und Zuschauer springt nur zögerlich über. Über 90 % der Handlung spielen sich in der spärlich ausgestatten Klinik ab und keine der Figuren offenbart einen wirklich mitreißenden Charakter. Neben dem, im Zentrum des Geschehens stehenden Dr. Schreklich, gibt es noch einige Krankenschwestern in der Klinik und einen unfähig dargestellten Assistenten, der zu viele Klischees auf einmal bedient. Seine überdurchschnittlich tief dargestellte Stimme wird in der Synchronisation an vereinzelten Stellen mit Hall ausgestattet, was den Charakter völlig überzeichnet. Allerdings hat dieser Umstand fast Potenzial für Satire, somit sorgt der Assistent sicher für einige Lacher.

Weitere Personen im Film, wie der Neffe des Arztes und seine Freundin, sind bis zum Ende des Films unscheinbar und verhindern ein Mitfiebern. Dies ist der Fall, obwohl die schwangere Freundin des Neffen, der Heldenrolle am ehesten nahekommt. Für etwas Spannung sorgt allerdings ein Elternpaar, das ihre schwerverletzte Tochter in die Klinik einliefert. Die Tochter bekommt eine misslungene Bluttransfusion und wird durch das Serum in einen Zombie verwandelt. Somit steigt die Zahl der Zombies, die hinter verschlossenen Türen warten und rechtzeitig zum Showdown in die Freiheit gelangen. Unter den Zombies befinden sich auch Tochter und Frau von Dr. Schreklich.

Der Film zeigt nicht nur anstößige Szenen, die passend zum Genre blutig und brutal sind, sondern beinhaltet auch eine kleine Prise Erotik. In einer Szene liefern sich Frau und Tochter des Arztes einen Kampf um einen Napf mit menschlichen Überresten, wobei der Mutter die Brust aus dem Kleid fällt.

Leider ist die relativ unprofessionelle medizinische Ausstattung der Klinik offensichtlich. Auch die Szenen in der der Arzt operiert, zeugen von seinem mangelnden Talent. Hierbei hätte der Macher Eric Forsberg die Schauspieler dazu anhalten können, äußerlich professionell zu handeln. Beispielsweise trägt der Arzt während seiner Eingriffe nicht einmal einen Mundschutz und der Assistent nicht einmal Handschuhe. Skurril sind die Szenen, in denen einzelne Organe ein Eigenleben entwickeln und schreien, und ein infizierter Frosch sich schreiend über den Arzt hermachen möchte.

Die vielen Splattereffekte reißen die negativen Punkte fast vollständig wieder heraus und sollten Fans des Genres erfreuen. Innerhalb der Kulisse befinden sich viel Blut und Gedärme, lebende Körper werden zerschnitten, Schädel zertrümmert, Köpfe abgerissen und blutige Kopfschüsse verteilt. Die Effekte wirken qualitativ hochwertig. Gegen Ende des Filmes wird ein Blaufilter genutzt, um die blutigen Szenen etwas abzudunkeln, was dem eigentlichen Effekt allerdings keinen Abbruch tut.

Leider mangelt es trotzdem an Überraschungen und Abwechslungen. Schon alleine das Set ist zu klein, sodass es für den Zuschauer eintönig wird, da nur drei Räume zu sehen sind. Hinzu kommt, dass sich diese Räume auch noch stark ähneln. Auffällig ist der Auftritt der Tochter des Regisseurs Lola Forsberg. Die erst Sechsjährige performt überzeugend, allerdings stimmt es einen bedenklich, dass ein so junges Kind zwischen so viel Kunstblut und Innereien auftritt.

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