Kentucky Fried Zombies (2013) Filmreview

Titel: Kentucky Fried Zombies

Kentucky Fried ZombiesJahr: 2013
Genre: Zombiefilm, Horror, Komödie
Regie: Patrick Horvath
Darsteller: Joshua Grote, Liesel Kopp, Parker Quinn
Laufzeit: 1 Stunde, 15 Minuten

Kentucky Fried Zombies – Nachts schläft alles. Von wegen!

Kentucky Fried Zombies – Der charismatische Ken (Joshua Grote) tötet in einer ruhigen Nacht sowohl die Kellnerin als auch den Koch eines heruntergekommenen Diners, das am Highway liegt. Bis dahin ist es keine besonders ungewöhnliche Nacht für den Serienmörder. Er bringt die Leichen in den Kühlraum und säubert Tatort und Waffe. Alles läuft nach Plan. Doch bevor er weiterziehen kann, betritt das junge, zerstrittene Ehepaar, bestehend aus Rob(Parker Quinn) und Rose(Maria Olsen), das Restaurant. Ken gibt sich als Kellner in Ausbildung aus. Als er kurz davor ist die beiden ebenfalls aus dem Weg zu räumen, taucht der Sheriff(Larry Purtell) auf. Ken wird langsam unruhiger, spielt aber weiterhin den neuen Kellner. Wirklich ungemütlich wird es erst, als seine beiden Mordopfer wieder zum Leben erwachen. Der einfallsreiche Ken muss sich nun wohl oder übel um die Lebenden und die Toten kümmern, die für ihn die Nacht zum Tag machen.

Blutige Low-Budget-Produktion

Patrick Horvaths Horror-Komödie Kentucky Fried Zombies erfindet das Zombie-Genre nicht neu, aber das ist auch nicht beabsichtigt. Die blutige Low-Budget-Produktion befasst sich sogar viel mit der Interaktion zwischen den noch lebenden Darstellern, sodass die Untoten teilweise in den Hintergrund geraten, was die Spannung weiterhin erhöht, da man immer wieder mit ihrem Erscheinen rechnet.

Im Mittelpunkt stehen hier allerdings ganz klar die absurden Situationen, die zu teils unlogischen und gerade deshalb auch lustigen Handlungen der Protagonisten führen. Der billig inszenierte Film kann zwar weder mit tollen Effekten noch mit bekannten Schauspielern aufwarten, lässt dem Zuschauer aber keine Chance auch nur eine Minute über das Wechseln des Programmes nachzudenken. Durch häufige Pausen zwischen den Actionszenen wird der Zuschauer gezwungen im eigenen Saft zu schmoren und sich Gedanken über den weiteren Verlauf der Geschichte zu machen. Dabei stellt man fest, dass man sogar einem Serienmörder die Daumen drücken kann, wenn er hungrigen Zombies gegenüber tritt.

Witzige Situationen bei der Zombiebekämpfung

Apropos Zombies. Die blassen Stehaufmännchen bestechen hier weder durch körperliche Fitness noch durch erkennbare Intelligenz, was vor allem bei den beiden Diner-Angestellten immer wieder zu witzigen Situationen führt. Die Darsteller beweisen bei der Bekämpfung der lebenden Untoten viel Kreativität, die sie auch im gekonnten Umgang mit herkömmlichem Klebeband unter Beweis stellen.

Bei den Darstellern muss Joshua Grote, der den Serienkiller Ken verkörpert, hervorgehoben werden. Der Schauspieler, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Luke Perry und James van der Beek aufweist, schafft es den Zuschauer zu polarisieren. Durch seine teils rücksichtslose Gewalt und die offen gezeigte Skrupellosigkeit wünscht man ihm einen langsamen, qualvollen Tod. Auf der anderen Seite schmunzelt man über seine überzogenen Sprüche und seine grobe Fahrlässigkeit, die seinen Opfern auch verlockende Chancen zur Flucht bietet. Obwohl ihm die Situation immer mehr aus den Händen gleitet, gelingt es ihm nach außen hin die Fassung zu bewahren, auch wenn man bei seinen schrägen Ideen nicht immer nachvollziehen kann, dass diese Entscheidungen von einem kühlen Kopf getroffen wurden.

Budget von Kentucky Fried Zombies lag bei ca. 500.000,- Dollar

Um noch einmal zu den unterkühlten Untoten zu kommen, muss man leider negativ bewerten, dass der Zuschauer mit einer Frage komplett allein gelassen werden: Mit der Frage nach dem Warum? Warum verwandeln sich die Menschen nach ihrer Ermordung in Zombies? Liegt es an dem Trinkwasser in der Gegend? An Viren, die sich in der Luft verbreiten? Oder wird die „Krankheit“ wie bei anderen Krankheiten durch Mensch-zu-Mensch-Kontakt übertragen und bricht erst nach dem Tode aus? Leider bekommt man darauf keinerlei Hinweis, was sehr unbefriedigend ist.
Eventuell wird dies in einer möglichen Fortsetzung erläutert.

Nichtsdestotrotz kommen Fans von verrückten Dialogen à la Quentin Tarantino bei dem B-Movie von 2009 voll auf ihre Kosten. Regisseur Patrick Horvath macht nicht den Fehler, dass er seinen Schauspielern mehr zumutet, als sie verkraften können und damit erschafft er etwas, das viele für unmöglich halten: Eine sehenswerte Horror-Komödie, die ohne viel Geld (Budget lag bei ca. 500.000,- Dollar) und ohne große Namen überzeugen und unterhalten kann.

Fazit: Ohne große Erwartungen kann man einen Film genießen, der genau das bietet, was er verspricht: Absurde Begebenheiten, interessante Charaktere und ca. 72 Minuten, die man so schnell nicht wieder vergessen wird.

Bewertung: 6/10